Verführung

Tanja Kinkel, Verführung18. Jahrhundert, Rokoko, Italien – die große Zeit der Opernsänger. Die Kirche spielt eine Übergeordnete Rolle und so verkaufen viele mittellose Familien ihre Söhne, lassen sie kastrieren, in der Hoffnung aus einem solchen Kastraten die perfekte Stimme zu bekommen, mit der sich die Familie aus dem Elend in den Wohlstand ziehen lässt.

Angiola Calori ist eine junge Frau, die im Alter von sechs Jahren das erste Mal eine Sängerin auf der Bühne erlebt und seitdem davon träumt, selbst einmal auf der Bühne zu stehen. Ihr Traum wird allerdings von dem Verbot gestoppt, dass Frauen im Kirchenstaat nicht in Chören und auf Bühnen auftreten dürfen.
Durch die Hilfe des Kastraten Appianino wird Angiolas Leben komplett umgekrempelt. Nicht nur, dass sie sich in den Sänger verliebt. Als ihre Mutter sie mit dem Professor verheiraten will, flüchtet sie mit Appianino und nimmt ein komplett neues Leben an, das Leben eines Kastraten. Dabei erlebt sie einige schöne, wie auch schreckliche Dinge, lernt ihre neue Familie kennen und lieben und lernt, was es heißt, ums Überleben zu kämpfen und für seine Familie zu sorgen.
Aber natürlich kommt die Liebe auch nicht zu kurz, denn Angiola lernt den wohl größten Frauenverführer Italiens kennen, Giacomo Casanova. Eine Achterbahnfahrt zwischen Hass und Liebe beginnt und es ist sehr spannend, was zwischen den beiden so alles passiert.

„Verführung“ von Tanja Kinkel ist ein, wie ich finde, sehr spannender Roman und zeigt doch sehr deutlich, worum es im Italien um 1744 ging, Erotik, Sänger und durch Geld zu zeigen, was man sich alles leisten kann. Und damit sind eben nicht nur materielle Dinge gemeint, sondern auch sexuelle Praktiken. Es wird deutlich, dass auch Kinder für die Familie sorgen müssen und Eltern für das Wohl der Familie doch sehr weit gehen und ihre jungen Töchter und Söhne den Wohlhabenden gerne ins Bett schicken.

Doch genauso zeigt es eine Frau, die Ehrgeiz hat und sich von den Regeln der Gesellschaft nicht unterdrücken lässt und alles für ihren Traum unternimmt, um ihn wahrwerden zu lassen. Das, muss ich sagen, hat mich sehr beeindruckt. Auch wie Tanja Kinkel die Gefühle und Ängste von Angiola beschreibt, fand ich toll.
Ich persönlich hätte mir ein wenig mehr Verführungen gewünscht.
Ansonsten sehr gelungen und vor allem sehr empfehlenswert. Daumen hoch.

Was ich auch noch loswerden muss, ich liebe das Taschenbuch. Nicht nur das Cover ist wunderschön, auch die Klappen des Buches sind toll, man kann damit super die Seiten schützen, denn man kann die Rückseite komplett herum klappen und das Buch sieht damit aus, wie eine kleine Schatzkiste 😉

Hier ist wieder der Link zur Verlagsseite.

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4 Kommentare zu “Verführung

  1. Hallo, hab deine Rezis gelesen. Du schreibst echt klasse!
    Vielleicht magst du mich auf meinem Blog auch mal besuchen kommen. Würde mich freuen.
    Layatalis.blogspot.de
    LG
    Laya

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